Ein kleiner Bericht für einen besseren Einblick der Reiterkindereltern, was unsere Ponyschule ist.
Reiten ist mehr! – und aus diesem Grund startete Anfang dieses Jahres die Konzeptidee der ABC-Ponyschule Theorieeinheiten und Praxis rund ums Thema Pferd begleitend zum Reitschulbetrieb anzubieten. Abgerundet wurde das Kursangebot, welches aus 4 Nachmittagen à drei Stunden bestand, durch eine leichte Einführung in die Arbeit mit dem Partner Pferd/Pony in Augenhöhe – nämlich vom Boden aus.
Das Wissen bezüglich Pferdeumgang hat sich über die Jahre im Reitsport revolutioniert und Medien bieten eine Fülle an Material und Informationsquellen. Deshalb ist es uns besonders wichtig, dies schon den Kleinsten auf den Weg mit zugeben, dass es keine Magie ist sein Pony zu verstehen, sondern dies auf (Beobachtung der Kommunikation von Pferden untereinander und das Erlernen dieser Körpersprache durch das sich Hineinversetzen in das Pferd und seine Bedürfnisse beruht.
1. Block – Vorbereitung ist alles!
Zu Beginn war es uns besonders wichtig, was das Hobby „Reiten“ an Anspruch an uns selber stellt. Was benötige ich an Ausrüstung, meine eigene körperliche Fitness und Erwartungshaltung nach der ich einen Reitbetrieb auswähle, in dem ich lernen möchte. Anschließend ging es um die Bedürfnisse des Pferdes und somit die Voraussetzung erfolgreich mit unserem Partner Pferd zu agieren.
Zur Vorbereitung für die Bodenarbeit, lernten die Kinder anhand einer fotografischen Darstellung und Hilfeleistung das Binden des geflochtenen Anbindeknoten. Zur Schonung der Pferdenerven erfolgen diese Übungen „trocken“, das heißt an einem Holzpferd oder einer anderen dafür vorgesehenen Übungsmöglichkeit. Erst, wenn die Handgriffe sicher sitzen, wagen wir uns damit an unser Pferd.

Los geht es! Die Welsh-A Ponys wurden von der Weide geholt und gemeinsam geputzt. Wie die einzelnen Bürsten heißen und für welche Körperpartie sie eingesetzt werden, wurde zuvor it Hilfe eines Putzkasten erklärt. Anschließend erklärt Daniela, die Kursleiterin, schon die Übungen der ersten Bodenarbeitsstunde. So einfach sie klingen mag: Anführen des Ponys und Anhalten- so schwierig gestalten sie sich dann doch in der Praxis. Wollte das Pony nämlich nicht direkt mit losgehen und blieb stehen oder lief weiter, wenn es doch anhalten sollte. Für eine punktuelle Hilfe lagen Stangen auf dem Hallenboden, die Start und Stopp markierten.
Zur Erklärung: Ablauf der Praxiseinheit
2 Kinder teilen sich ein Pony und wechseln sich in den Übungen ab. Dies dient der Konzentrationsspanne und hilft das Erlernte in den Pausen zu verarbeiten. Die Kinder werden vorab darauf aufmerksam gemacht, ihrem Partner zu zusehen und zu beobachten. Und gerne, wenn gewünscht Anmerkungen zu machen.
Die 2 Kind & 1 Pony Gruppen trainieren die vorgegeben Ziele in dafür abgesteckte Bereiche in der Halle, so dass man sich nicht in die Quere kommen kann. Hierbei werden sie durch erfahrene Reitschüler und die Kursleitung begleitet. So ist ein Eingreifen in schwierige Situationen gewährleistet.
Die Übungen sind auf den Erfahrungsstand des Kindes im Umgang mit dem Pony angepasst und können durch die 1 zu 2 Betreuung innerhalb der Kleingruppen individuell gestaltet und angepasst werden.
2. Block – Kommunikation will gelernt sein!
„Du möchtest mir zeigen, was du schon gelernt hast? Sehr gerne schaue ich dir zu und lasse dich selbstständig mit deinem Pony den Parcours laufen. Denk aber immer daran, dass dein Pony eine andere Sprache „spricht“ und auf unklare Kommandos und Hektik mit Verweigerung reagieren kann. Das hat weniger mit Bockigkeit oder Ungehorsam zutuen, sondern ist oft ein Ausdruck von Überforderung und Unsicherheit. Ich helfe dir gerne und zeige dir, wie du in deiner Körpersprache klarer und größer wirst. – Denn so kommunizieren Pferde!“

Hü! und Hott! – Und schon trabt unser Pony fröhlich im Kreis. Leider nein! Und richtiger Ponyumgang möchte gelernt sein und der fängt bei der Beobachtung an. Im zweiten Block ging also alles rund um Pferdekommunikation und die Wirkung unseres Auftretens auf das Verhalten des Pferdes. Entspannend empfanden es die Kinder hier im Gras zu sitzen, mit einem Zettel und einem Stift, ihr vorab ausgewähltes Lieblingspony beim Weidegang zu beobachten und zu notieren oder aufzumalen, wie sich das Pferd in der Gruppe verhält. – Steht es eher alleine… stichelt es gerne seine Artgenossen an? Wer könnte sein Freund sein und mit wem kann es eher so gar nicht? Es war faszinierend, wie man sein Pony „neu kennenlernen“ konnte. Trockenübung an diesem Tage: Richtiges Anlegen des Knotenhalfters. Zuerst am Holzpferd, später an den Ponys.
Mit diesem Wissen über das Pferdeverhalten wurden in der Praxis die gleichen Übungen aus dem ersten Block noch einmal durchgegangen und die Veränderung bemerkt, was passiert, wenn ich mich meinem Pony gegenüber groß oder klein mache.
3.Block – Mein Ponyequipment!
Wie Ostwind – frei von allem über die weiten Felder galoppieren. Das ist ein Traum vieler jungen Mädchen (und sicher auch manchen Jungen), doch der Weg dorthin möchte bedacht werden. Die Möglichkeiten des Reitens wurden an diesem Tag anschaulich an verschiedenen Sätteln, Trensen und auch Gebissarten erklärt. Es gab viel zum Anfassen, Staunen und Verstehen. Zur Verinnerlichung wurden die aufgestellten Sättel und auch Trensen möglichst detailreich abgemalt und anschließend in Gruppenarbeit beschriftet. Benennen mag gelernt sein, aber auch das richtige Verstauen und Pflegen des Materials. Wie hänge ich meinen Sattel ordentlich in der Kammer zurück, wohin mit der Trense und wie hängt man eine Trense auf ohne dass der nächste über die langen Zügel stolpern muss. Der Schwerpunkt lag an diesem Tag eindeutig auf der Achtsamkeit im Umgang mit den Materialien. Trockenübung an diesem Tage: Richtiges Anhalftern, worauf muss geachtet werden.

Also los – Ponys von der Weide holen und Einführung in die Thematik des „Zurück“ – Weichens des Ponys auf Kommando.
4. Block – Auch Spaß muss sein!
Genug Theorie. Heute wird gespielt. Zum Abschluss wurde das Erlernte noch spielerisch verfestigt mit Geschicklichkeitsübungen mit und ohne Pferd. Richtige Wettkampfstimmung kam auf und die Kinder wuchsen über sich hinaus.

Wie sehr, die Vertrauensarbeit am Boden mit ihren Ponys die Kinder in sich hat wachsen lassen, zeigte dann später die abschließende Übung, ein gegebenes Ziel „frei“ vorzuführen. Aufgezeichnet wurde es auf Video. Weniger zu Reflektion, sondern eher als eine Bestätigung, was die Kinder in der wenigen Zeit über sich selbst gelernt haben und nun umsetzen konnten. Unsicherheit wich der Sicherheit gegenüber sich selbst, die so auf den Partner Pferd überstrahlte und die Willigkeit beim Pony zeigte, dem Kind zu folgen. „Ja, ich vertraue dir, du strahlst Sicherheit und Entschlossenheit aus mit dem was du tust, ich werde dir folgen!“ Ein Vertrauensbeweis und wichtiger Grundstein, den die Kinder kleinschrittig mit denen ihnen gezeigten Aufgaben erarbeitet haben. Der Stolz stand allen ins Gesicht geschrieben.

DAS habe ich geschafft! – Ich habe eine freundschaftliche Bindung zu meinem Pony hergestellt und werde nun achtsamer mit ihm sein und mir gerne mal die Zeit nehmen, es mit einer Krauleinheit zu verwöhnen.
„Ich bedanke mich für die schöne Zeit mit Ihren Kindern, die strahlenden Ponymädchenaugen waren der schönste Lohn. Es muss nicht immer das Reiten sein, wie erfüllend der Umgang mit Pferden sein kann haben uns diese Stunden gelehrt.“
Daniela (Kursgeberin)
Neuer Kurs: Start 12.09.2020 Anmeldung noch möglich
Aktuelle Termine (immer Samstag – 14:30 bis 17:30 Uhr auf dem Weidenhof) für die Kurse der ABC-Ponyschule entnehmen Sie bitte unserer Homepage oder kontaktieren Sie uns gerne unter:
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Die Ponys und wir freuen uns auf EUCH!