Zum Reiten ist man nie zu alt!
Pünktlich um 11.00 h schlossen die Engel in den Wolken die Regenpforten, so dass die Besucher unseres Hoffestes doch noch ohne Regenschirm auf dem Weidenhof einmarschieren konnten. Alle Gäste erhielten einen Laufzettel, auf dem die einzelnen Sportaktionen vermerkt waren und auf der Rückseite einige Denksport-Aufgaben zum Thema Olympiade und rund um das Pferd beantwortet werden sollten. Die Antworten dazu, so hieß es, könne man auf dem Hof bei einem Rundgang durch den Stall oder auf der Fotogallerie von den vergangenen 12 Jahren seit Bestehen des Vereins oder in dem „Buchladen“ zwischen den Sachbüchern, die zum Verkauf, von verschiedenen Verlagen, wie dem FN- Verlag, Pferdia-tv, WU-Wei und dem Dressur-Studien angeboten wurden, entdecken.
Zu Beginn zeigten einige Reitschüler des Vereins einen Einblick in eine Reitstunde, dabei kommentierte die Reitlehrerin Gabriele Sobotta ( FN-Trainerin Basissport und für das Reiten im Gesundheitssport), wo ihre Schwerpunkte liegen. Sie erklärte, dass das Pferd immer im Mittelpunkt mit all seinen Bedürfnissen stehen müsse und der Reiter stets die Pflicht hat, dieses zu beachten und es artgerecht zu halten und zu behandeln und sich selbst fortzubilden, um dem Pferd keinen Schaden durch schlechtes Reiten zu zufügen. In Anlehnung an die klassische Reitkunst wird hier vor jeder Reitstunde auch das Abkauen, die Mobilisierung des Unterkiefers und das Biegen des Pferdes im Hals durchgeführt, wie es vor 100 Jahren auch in der Hdv.12 beschreiben steht, dem Vorläufer der FN-Richtlinen, wie die Trainerin den Zuschauern erklärte. Auch die erst 8 jährigen Reitschüler nahmen das sehr ernst und die Welsh-Mountain Ponys und Cobs präsentierten sich anschließend wirklich sehr locker im Genick und gingen in leichter Anlehnung am Zügel, schön gebogen auf dem Zirkel oder auch in Konterstellung. Wichtig ist Gabriele Sobotta, wie sie erklärte, dass die Pferde immer wieder auch in Dehnungshaltung geschickt werden können, in dem der Reiter sie Zügel- aus –der –Hand- kauen lässt, dabei muss die Nase immer nach vorne. So lernen die Pferde in eigener Balance zu gehen, wenn sie den Hals noch selber tragen müssen, denn Ausbinder und andere Hilfszügel, lehnt die Trainerin ab, weil es die Pferde einengt und sie sich im Hals eher einrollen. Wenn das Pony aber in natürlicher Selbsthaltung gehen kann, kommt der Reiter auch besser zum Sitzen und ein ausbalancierter Sitz und eine feine Zügelhilfe sind das was der Trainerin sehr am Herzen liegen. Das anschließend im Trab vorgestellte Pas de deux von zwei Fortgeschrittenen Schülerin zeigte schon einiges an reiterlichem Können. Es geht dem Verein, der ab und zu auch auf Turnieren startet, aber nicht um den Leistungssport, sondern um das Erlernen des Reitens in Harmonie und in Balance mit dem Partner Pferd und das Erleben von Natur und Gemeinschaft mit anderen, die Pferde lieben.
Nun durfte jeder Besucher, ganz nach dem Motto des Vereins:“ Das Reiten ist für alle, egal ob jung oder alt“, auch mal auf dem Rücken eines Pferdes das Glück der Erde testen. Vom Kleinkind bis zur 73 jährigen ritten nun zahlreiche Gäste unter der Aufsicht der Trainerin oder den angelernten Vereinsmitgliedern mit Führung über einen eigens aufgebauten Trail-Parcours und hatten riesigen Spaß dabei. Maria Geißler hatte schon immer den Wunsch mal zu reiten, der ging nun mit 73 Jahren in Erfüllung! Auch die anfangs eher skeptischen und ängstlichen Gäste verloren nun jede Scheu.
Für die kleinen Gäste gab es auch lustige andere Beschäftigungen, wie Schafe streicheln, in der Pfütze hüpfen oder ein Pferdememory.
Da Sport bekanntlich hungrig macht, gab es auch sehr leckeres Fingerfood, Gulaschsuppe und diverse Kuchen im Angebot.
Unten auf den Pferde- Weiden konnte man weitere Sportarten ausprobieren, wie Weit-Wurf nach mehreren Drehungen, Wettrennen nach einem Start aus dem Liegen, Drei-Bein-Lauf, Gymnastik mit einem großen Ball mit Rolle Vorwärts, Tauziehen und vieles weitere, so dass der Nachmittag schnell verging. Alle die eine Reitstunde gewinnen wollten, mussten nämlich sämtliche Sportaktionen und das Quizz mit den Denksport-Aufgaben ausgefüllt haben, um in die Verlosung zu kommen. Nebenbei konnte man aber auch bei der Tombola Lose kaufen, denn auch hier gab es als Hauptgewinn eine Reitstunde zu gewinnen und da zog nach einer spannenden Tombola-Preisverteilung Zoe Geißler den Hauptgewinn, die 2. Reitstunde gewann Karla Schmittel. Aber auch die anderen Preise konnten sich sehen lassen, vom Pferdebuch, Spiel, Puzzel, Poster über Gutscheine eines Reitsportgeschäftes bis zum Kugelschreiber und Notizblock war alles dabei. Ein wirklich gelungener Tag der offenen Tür, an dem man auch durch die vielen Schautafeln mit Info-Schriften viel über Pferde, Welsh-Ponys und den Verein der Pony-und Pferdesportfreunde Weidenhof e.V. erfahren konnte.