Teilnahme des Vereins am Welsh Sports-Day der IG-Welsh am 21.05.2017
Von Larissa Lenz
Am 21.05.2017 hieß es für einige Mitglieder der „Pony- und Pferdesportfreunde Weidenhof e.V.“ und mich, bereits in den frühen Morgenstunden eine Fahrt in das nahe gelegene Villmar anzutreten, mit insgesamt 4 Ponys: 2 Welsh A´s und 2 Welsh Cobs, im Hänger und mit viel Gepäck. Dort fand nämlich der 1. Teil der diesjährigen Regionalschau der Regionalgruppe Hessen aus der Interessensgemeinschaft Welsh auf der Reitanlage „Heidehof“ der Familie Istel statt.
Bereits um 9:30 Uhr sollte die 1. Prüfung, die Freizeitreiterrittigkeitsprüfung der Stufe 1 für 3 Reiterinnen von uns beginnen. Die Teilnehmer des Geländeritts waren bereits unterwegs, in dieser Prüfung hatte dieses Jahr aber niemand von uns gemeldet. Schnell bezogen wir mit unseren Ponys die bereitgestellten Paddocks und sahen uns kurz auf der Anlage um, wo es nur so von Ponys wimmelte. Vor allem auf dem Abreite-Platz war es sehr voll, so dass ich mir große Sorgen machte, wie ich dort reiten sollte.
Wir waren alle sehr aufgeregt, denn für einige von uns war es das 1. Turnier und andere, auch ich, hatten schon länger an keinem mehr teilgenommen. Durch einige Zeitverschiebungen hatten wir zum Glück mehr Zeit zum Abreiten als ursprünglich geplant. So wurde die Welsh-Cob Stute Silvanus Charity At Race, die sonst unsere Trainerin Gabriele immer reitet und ich erst seit einigen Monaten mit ihr trainierte, in der kleinen Halle, die uns auch noch zum Abreiten zur Verfügung gestellt wurde, immer entspannter.
Gegen 9:50 Uhr war es dann so weit und wir ritten ins Dressurviereck ein. Charity war sehr aufmerksam und ging taktrein mit einem guten Kontakt am Zügel, doch durch einige kleinen Fehler beim Trab-Galopp-Übergang kassierten wir ärgerliche Strafpunkte.
Direkt im Anschluss ritt Fiona Diefenbach auf der Welsh-Mountain Stute Silvanus Fabula Bonae Vitae ein. Fabula fand das Alleinsein im Dressurviereck jedoch nicht so cool und war immer auf der Suche nach dem Ausgang oder wieherte nach ihren Ponyfreunden. Fiona konnte so leider nicht ihr Können vollständig demonstrieren, zeigte Fabula aber energisch, dass man auch getrennt von seinen Freunden, in fremder Umgebung, geritten werden kann.
Nun folgte noch Viola Brandt auf der Welsh-Cob Stute Adelheides Carrie. Beide machten ihre Aufgabe sehr gut, auch wenn die Stute noch sehr verspannt war. Aber auch Carrie wurde das erste Mal auf einem Turnier geritten und muss erst Erfahrungen sammeln. Das Richterhäuschen war der Stute noch etwas suspekt und so kostete ein Galoppfehler auch hier ärgerliche Fehler-Punkte in der Wertung. Letztlich brachte bei dieser Prüfung keiner von uns eine Schleife mit nach Hause, es siegte in der Prüfung: Alissa Schukart mit dem Cob Sakama ap Tywysog, aber dennoch waren wir alle 3 sehr stolz auf unsere Ponys.
Nach ca. 90 Minuten Pause wurde es noch einmal ernst für Silvanus Charity, und mich, denn wir starteten nun in der Freizeitreiterrittigkeits-prüfung der Stufe 3. Leider lief die Prüfung nicht so entspannt wie die erste, da Charity sich in einer Ecke mit angrenzendem Kinderspielplatz, über ein Kind auf einer Schaukel jedes Mal erschreckte. Dennoch verlief der Rest der Prüfung zu meiner Zufriedenheit ab, aber für eine Platzierung reichte es so eben nicht, dazu war die Konkurrenz zu stark und man kritisierte wie wir es nun als Légèreté-Reiter schon oft zu hören bekamen, meine höhere Handhaltung. Auf den 1. Platz kam hier die siegesgewohnte Ilka Rosenthal mit ihrer Cob-Stute Chery Caeris.
Nun gaben 4 unserer Jüngsten Vereinsmitglieder ihr Turnier-Debüt in der Klasse der Führzügel-Cross ab. Bei dieser Prüfung, die hier in 2 Abteilungen mit je 8 Teilnehmern geritten wurde, zeigen die Kinder ihr Können im Schritt und Trab nach Weisung des Richters und haben zur Sicherheit noch eine Person neben sich, die das Pony am langen Strick führt. Neben dem reiterlichen Können wird hierbei auch das Herausbringen des Ponys und die Harmonie zwischen Reiter, Pony und Führer bewertet. Wir waren etwas irritiert, dass die anderen Teilnehmer in dieser Prüfung diesbezüglich nicht vorbereitet waren und bis auf ein Paar, kein besonderes Outfit trugen und auch niemand wusste, dass der Führstrick in den Kinnriemen des Reithalfters geschnallt werden muss. Weil es hier um eine kleine Geländeprüfung ging, mussten die jungen Reiter auch den leichten Sitz zeigen und dabei auf dem Trail-Platz einen Steilhang herunter bzw. hoch reiten, eine Brücke überqueren und ein Stangenlabyrinth durchreiten, also schon recht anspruchsvolle Aufgaben. Bei vielen der Teilnehmer musste man wirklich bangen, dass sie nicht noch abfallen, was dann auch tatsächlich bei einem Kind im Trab passierte. Aber unsere kleinen Reiterinnen saßen fest im Sattel und hatten alles im Griff.
Auch die zuschauenden Eltern, Großeltern und weitere Verwandte, die alle gekommen waren um die Reiter vom Weidenhof anzuheuern, sahen die großen reiterlichen Unterschiede zwischen den Teilnehmern und bewunderten das Können unserer kleinen Reiterinnen im Gelb-Schwarzen Dress. In der ersten Abteilung siegte vom Orts- Verein Thalia Sophie Sterkel auf dem Welsh C-Wallach Lagona Tommy Lee, aber Melina Schardt auf Silvanus Fabula (Führerin Corinna Pfenning) und Julia Wagner auf Adelheides Vroni (Führerin Viola Brandt) erreichten Punktgleich den 2. Platz. In der zweiten Abteilung holte Emily Knögel auf Adelheides Vroni (Führerin Viola Brandt) ebenfalls den 2. Platz und Maya Heep konnte den Wettbewerb mit Silvanus Fabula (Führerin Corinna Pfenning) für sich entscheiden und durfte gleich bei ihrem 1. Turnier eine goldene Schleife mit nach Hause nehmen. Besonders lobenswert war unser Outfit, was mit unseren gelben Vereinspullis für Kind und Führerin, dunklen Hosen, sowie einer gelben Satteldecke und gelben Fliegenohren für die Ponys perfekt abgestimmt war. Das war eine gerechte Wertung und die Mühen unserer Trainerin Gabriele Sobotta wurden belohnt. Die Kinder fuhren alle mit dem größten Strahlen im Gesicht nach Hause und freuen sich jetzt schon auf die nächste Teilnahme an einem Führzügel-Wettbewerb am 18.06.2017 in Grünberg bei der hessischen Regional-Schau der IG-Welsh, bei der sie auch kräftig Schleifen sammeln wollen.
Nun ging es zum Endspurt, der letzte Prüfung für den Weidenhof. Gegen 15:20 Uhr startete bei großer Hitze die Gehorsamsprüfung an der Hand, bei der wir auch mit 3 Ponys teilgenommen haben. Zunächst durchlief Gabriele Sobotta mit Silvanus Charity den Parcours. Zunächst passierten sie einen Flatterbandvorhang, danach ging es über eine Holzbrücke, alles für Charity kein Problem. Doch beim Stangenlabyrinth nervten wohl die kleinen Fliegen Charity am Kopf und in den Ohren, sodass sie sich schütteln musste und leider dabei über eine Stange übergetreten ist, was Strafpunkte gab. Auch an der, mit Wasser gefüllte Plane, auf der das Pferd mit allen 4 Hufen für 10 Sekunden stehen sollte, gab es Strafpunkte, weil sie mit einem Hinterfuß zurücktrat. Das Mitführen eines Rappelsackes und das Überwinden eines „Einhorn-Sprunges“, stellten dann kein Problem mehr.
Jetzt ging Viola Brandt mit Adelheides Carrie in die Prüfung. Carrie war sehr aufmerksam und schaffte somit die ersten 3 Hindernisse ganz gelassen. Bei der Plane zögerte sie zunächst, jedoch konnte Viola schnell überzeugen und Carrie stand ihre 10 Sekunden wie eine 1 auf der Plane. Der Rappelsack störte Carries Ruhe auch nicht und der Sprung gelang hervorragend.
Zuletzt startete Jana Maldaner mit Adelheides Vroni in den Parcours. Vroni absolvierte die ersten 3 Hindernisse ebenfalls mit absoluter Gelassenheit, doch leider wollte sie sich mit der Plane erst nach längerer Überzeugungsarbeit anfreunden, was einige Zeitfehler brachte. Die letzten 2 Aufgaben aber waren wieder kein Problem für Vroni.
Nun warteten wir noch einige Minuten auf die Siegerehrung. Zu unserer großen Überraschung haben Viola und Carrie diesen Wettbewerb ganz unerwartet sogar gewonnen.
Am Ende eines so erfolgreichen Tages waren alle sehr zufrieden, aber auch sehr erschöpft durch das frühe Aufstehen und die Aufregung. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Fotografen für die gelungenen Fotos, besonders Corinna, die nebenbei auch noch beim Vorbereiten der Ponys und Führen voll im Einsatz war!